Am 27. Juni 2018 fand im Ort der Information des Denkmals für die ermordeten Juden Europas eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Die ‚vergessenen‘ Opfer des Nationalsozialismus – Wie erinnern?“ statt. Die Zerstörung des belarussischen Ortes Chatyn vor 75 Jahren nahmen der Verein KONTAKTE-KOHTAKTbI und die Initiative Gedenkort für die Opfer der NS-„Lebensraum“-Politik zum Anlass, um das gegenwärtige Gedenken an die verschiedenen Opfergruppen zu diskutieren und anhand zweier erinnerungspolitischer Projekte das zukünftige Gedenken zu diskutieren.
Svetlana Burmistr und Bozhena Kozakevych stellten das internationale Projekt Erinnerung bewahren vor. Am Beispiel einiger Projektorte in der Ukraine veranschaulichten sie, wie an teilweise ganz vergessenen Orten der Massenvernichtung von Juden oder Roma und Sinti Orte des Gedenkens entstehen. Florian Wieler stellte die Initiative »Gedenkort für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik« vor. Die Initiative setzt sich seit 2013 für die Errichtung eines zentralen Gedenkortes ein, der verschiedener Opfergruppen des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges in Mittelost- und Osteuropa gedenken soll.
Bei der anschließenden Diskussion, die von Rosanna Dom und Ragna Vogel moderiert wurde, ging es um die Gründe für das Verdrängen verschiedener Opfergruppen und um die Herausforderung der Initiative Gedenkort für die Opfer der NS-„Lebensraum“-Politik, verschiedene Opfergruppen zu würdigen, ohne sie in Konkurrenz miteinander zu bringen.
Wir danken der Berliner Landeszentrale für politische Bildung für die finanzielle Unterstützung und der Stiftung Denkmal für die Räumlichkeiten.