Der Verein „KONTAKTE-KOHTAKTbI” e.V trauert um sein Gründungsmitglied und langjährigen Mitarbeiter Heinz Pahlke. Er ist am 18. Mai 1950 in Berlin geboren und hat schon am Albert-Einstein-Gymnasium erste journalistische Versuche für die Schülerzeitung unternommen. Während der Schulzeit beginnen auch schon Reisen in die Länder Osteuropas. Osteuropa wird sein Lebensthema bleiben. Trotz seiner journalistischen Ambitionen studiert Pahlke erst einmal Volkswirtschaft an der TU Berlin, entfaltet aber bereits während dieser Zeit journalistische Tätigkeit in den Bereichen Lokales und Wirtschaft. Anfang der siebziger Jahre arbeitet er im „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt” mit und beschäftigt sich mit literaturtheoretischen Themen. In den achtziger Jahren wechselt er endgültig zum Journalismus, wo ihn zunehmend auch Verkehrssicherheit und Tourismus interessieren. Das gipfelt 1987 in einem Buch „Rosarote Zeiten? Verkehrspolitik, Bahn und Profit”.
In der Zeit beginnt er für diverse Tageszeitungen wie die „Berliner Zeitung”, die „FAZ” und die „Berliner Morgenpost” zu schreiben. Ich habe ihn damals in der Westberliner „Deutsch-Sowjetischen Gesellschaft” kennengelernt, in der auch Eberhard Radczuweit tätig war.
Nach der Wende in der DDR 1989 wird auch diese Region Ziel von Recherchereisen. Das lebhafte Reisen nach Osteuropa gipfelt 2004-2006 in der Mitarbeit an Reiseführern durch sämtliche osteuropäischen Staaten.
Seit Ende der Neunziger beschäftigt sich Pahlke zunehmend mit Internet und Online-Publishing. Das wird sein zweites berufliches Standbein. Er hat bis zuletzt auch die Website der „Kontakte” betreut. Ihm lag an einem Webdesign, das auch Behinderten zugänglich ist.
2008 veröffentlicht er den Titel „Buchsatz für Autoren. Vom Manuskript zum Buch mit Publishing on Demand”. 2009 eröffnet er einen eigenen Blog zu „Literatur und Philosophie”. 2010 startet er die Plattform „Buchentdeckungen”, die Veröffentlichungen kleiner Verlage vorstellt.
Aus dieser reichen Tätigkeit wurde Heinz Pahlke am 20. August 2017 viel zu früh durch den Tod herausgerissen. Doch er hinterlässt viele Spuren, nicht zuletzt bei den „Kontakten”, die ihm zu großem Dank verpflichtet sind.
Gottfried Eberle
Wenn ich nur für mich bin, was bin ich? Und wenn nicht jetzt, wann dann?
Talmudtraktat Pirque Aboth, 1,14.