„Terra Oblita“ ist das vergessene Land, in das Opfer der NS-Verbrechen aus unserer Erinnerung verstoßen wurden.
Auf der Plattform Terra Oblita terraoblita.com können Sie anhand einer interaktiven Karte Erinnerungsorte zu vergessenen NS-Opfern finden. Unter vergessenen Opfern des Nationalsozialismus verstehen wir diejenigen Opfer, die in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielen, beispielsweise sowjetische Kriegsgefangene. Gleichzeitig möchten wir Sie dazu motivieren, selbst nach Erinnerungsorten wie Denkmälern, Gedenkstätten, Ausstellungen, Friedhöfen oder auch ehemaligen Tatorten von NS-Verbrechen in Ihrer Heimatstadt zu recherchieren und die Ergebnisse auf die Plattform hochzuladen. Auf „Terra Oblita“ können Sie Unterstützung für die Recherche in Form eines Leitfadens (integriert auf der Plattform oder als PDF zum Herunterladen) finden.
Ziele und Entstehung der Plattform „Terra Oblita“
Ziele der Plattform:
- Vergessene NS-Opfer in Zentral- und Osteuropa stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
- Gedenkorte für Angehörige von vergessenen NS-Opfern auffindbar machen.
Entstehung der Plattform:
„Terra Oblita“ entstand während des Projekts „Memory-Wiki – Auf den Spuren der Erinnerung an vergessene NS-Opfer in der Ukraine, Russland und Deutschland“ (2018/19). In dem Projekt recherchierten 20 Studierende der Universität Bremen, der Nationalen Universität „Oles Hontschar“ Dnipro (Ukraine), der Südföderalen Universität Rostow am Don (Russland) zu Erinnerungsorten an vergessene NS-Opfer. Moskauer Studierende der Higher School of Economics entwarfen gemeinsam mit einer Webdesignerin die Plattform. Während verschiedener Begegnungen in Bremen, Rostow am Don und Dnipro wurden die Recherchen zu den Erinnerungsorten sowie die Inhalte und Gestaltung der Plattform diskutiert und weiterentwickelt.
Das Projekt wurde von KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. durchgeführt und durch die Stiftung „Erinnerung Lindau“, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“, das Auswärtige Amt sowie KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. gefördert.