Die Stiftung Topographie des Terrors und Verein KONTAKTE-KONTAKTbI e.V. laden am Donnerstag, 9. Juni 2022, 19 Uhr zu einem Podiumsgespräch im Auditorium des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors ein.
Dr. Boris Zabarko im Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Benz.
Begrüßung: Dr. Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors.
Grußwort: Frédéric Bonnesoeur, Vorstandsmitglied von KONTAKTE-KONTAKTbI e.V.
Boris Zabarko hat den Holocaust überlebt. Im April ist der 86-jährige Historiker wegen des Kriegs gegen die Ukraine aus Kiew nach Deutschland geflohen. Das Erinnern hat er sich zur Lebensaufgabe gemacht. Seit Mitte der 1990er Jahre sammelt er Berichte von Überlebenden des Holocaust aus dem gesamten Gebiet der Ukraine. Sechs Bände sind unter seiner Herausgeberschaft in russischer Sprache erschienen. Auch deutsche Ausgaben liegen vor, darunter der 2019 gemeinsam mit Margret und Werner Müller herausgegebene Band Leben und Tod in der Epoche des Holocaust in der Ukraine.
Einen Teil seiner Kindheit musste Zabarko im Ghetto Schargorod in Transnistrien verbringen, das von 1941 bis 1944 unter deutschem Einfluss stehendes rumänisches Besatzungsgebiet war. Nach dem Krieg studierte Zabarko Geschichte an der Universität Czernowitz. 1971 wurde er an der Akademie der Wissenschaften in Kiew promoviert, wo er fortan arbeitete. Er war langjähriges Mitglied der deutsch-sowjetischen Historikerkommission. Zabarko ist Vorsitzender der Allukrainische Assoziation der Juden, ehemalige Häftlinge der Ghettos und nazistischen KZs und Leiter des Wissenschafts- und Bildungszentrums Erinnerung an die Katastrophe. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Für seine Arbeit wurde Boris Zabatko 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Wolfgang Benz ist Professor em. an der Technischen Universität Berlin und war Leiter des dortigen Zentrums für Antisemitismusforschung.
Für die Veranstaltung wird eine Simultanübersetzung angeboten.
Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung bitten wir um Anmeldung bis 3. Juni: veranstaltungen@topographie.de (Tel. 030 2545090).