Am 25. April 2018 diskutierten Natalja Kyrillova (Friedensstiftung Minsk, ehemalige Leiterin der Gedenkstätte Chatyn) und Stephan Lehnstaedt (Touro College Berlin) mit Peter Jahn (Historiker, ehemaliger Leiter des Deutsch-Russischen Museums) im Haus der Demokratie und Menschenrechte vor einem interessierten und zahlreich erschienen Publikum. Anlässlich der Vernichtung des belarussischen Dorfes Chatyn durch eine SS-Einheit vor 75 Jahren stand das Schicksal der sogenannten verbrannten belarussischen Dörfer im Mittelpunkt des Abends.
Natalja Kyrillova konnte durch ihre langjährige Arbeit mit den Überlebenden und in der zentalen Gedenkstätte Chatyn die Ereignisse aus der Sicht der Opfer sehr konkret schildern. Sie berichtete von der Entstehung des sehr ungewöhnlichen sowjetischen Denkmals für Chatyn, welches ausschließlich den Opfern gewidmet wurde und sich nicht in die bis dahin verbreitete Heldenerinnerung einreihen ließ und lässt.
Stephan Lehnstaedt erörterte die Formen der Beteiligung sämtlicher Tätergruppen an den Verbrechen und stellte dar, wie sich die rassistische Ideologie mit pragmatischen Erwägungen bei der Planung und Durchführung der Verbrechen verbanden und zu der hohen Opferzahl unter der friedlichen Zivilbevölkerung führten.
Wir danken der Berliner Landeszentrale für politische Bildung für die finanzielle Unterstützung und allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die zu diesem Abend beigetragen haben.