Online Jour fixe am 11. Februar

Fachvortrag “Nationalsozialistische Filmpolitik in den besetzten Gebieten in Russland, der Ukraine und Belarus (1941-1944)” von Dr. des. Tatiana Manykina.

Bei der NS-Besetzung von Gebieten der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg sollte der Filmpropaganda für die Zivilbevölkerung eine wesentliche Rolle zukommen. In ihrer Dissertation analysierte die Kulturwissenschaftlerin Dr. des. Tatiana Manykina die grundlegenden Charakteristika der Auswahl und Vorführungspraxis deutscher Filme in den besetzten Gebieten der Sowjetunion, vor allem in Russland, in der Ukraine und in Belarus im Zeitraum zwischen 1941 und 1944. Sie zeigt auf, wie Besatzer, die zunächst fast das gleiche Filmmaterial wie in Deutschland verwandten, allmählich anfingen, ihre Taktik in Bezug auf Filmvorführungen zu verändern und lokalen Gegebenheiten anpasste. Diese erfolgte jedoch weniger professionell organisiert als bislang angenommen, sondern war von einem improvisierten Charakter und einem trial and error Verfahren gekennzeichnet. Anhand von Tagebüchern, Interviews, Erinnerungen und Memoiren des Publikums geht Manykina der Frage nach, welche Auswirkungen die propagandistische Einflussnahme auf die lokale Bevölkerung hatte.

Tatiana Manykina studierte Kulturgeschichte in Moskau. In Berlin arbeitet sie seit vielen Jahren als freie Mitarbeiterin im Haus der Wannsee-Konferenz. Im Dezember 2021 hat sie ihre Dissertation über Nationalsozialistische Filmpolitik in den besetzten Russland, Ukraine und Belarus (1941-1944) an der Humboldt Universität verteidigt.

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