Belarus, Gebiet Witebsk
Juni 2017
Guten Tag, sehr geehrte Organisation, die belorussischen Bürgern aus den verbrannten Dörfern hilft,Gottfried Eberle und Eberhard Radczuweit!
Der Bürger von Belarus, B. Aleksandr Sergejewitsch, geboren im Dorf Chatolja im Bezirk Witebsk (in der Nähe von Surash) im Gebiet Witebsk, dankt Ihnen für die erhaltene Unterstützung von 300 €und das Erinnern an die Not und das Leid, das die Unsrigen in diesem Krieg erlitten haben. [Auch] viele Ihrer Söhne, Ehemänner, Brüder sind in unserer Erde begraben, nicht wenige Ihrer Kinder haben im Krieg ebenfalls alle Schrecken erlebt.
Als der Krieg begann, war B. A.S. ein Kind, damals 9 Jahre alt. Sein Vater ging 1941 an die Front, und 1942 erhielt seine Mutter die Nachricht, dass er begraben wurde, dass er auf dem Territorium Russlands gefallen war, und mit 10 Jahren war Alexander der einzige Mann in der Familie: zwei Schwestern, 11 und 13 Jahre, und die Mutter. Als die Deutschen ins Dorf kamen, gingen seine Bewohner in den Wald. Zweimal geriet die Familie ins Lager „Fünfte Kolonne“ in Witebsk. Die Gefangenen sollten nach Deutschland gebracht werden, aber das wurde irgendwie verhindert. Zu dieser Zeit war es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder sehr schwer zu überleben, sehr viele Menschen starben an der Kälte und Hunger in den Lagern, und ebenso durch Minen und Geschosse, die sich nach wie vor in unserer Erde befinden.
Als die Familie in ihr Dorf zurückkehrte, war an dieser Stelle eine riesige Menge Asche, kein Haus, kein Garten, aber von den Tieren hatte eine Katze überlebt. Die Menschen halfen untereinander, begannen Wohnungen zu bauen. Die ganze Arbeit lag auf den Schultern der Frauen, Kinder, Alten und Invaliden. Der Hunger war entsetzlich, die Bewohner und die Armee mussten ernährt werden – die Kolchosen organisiert. Die Menschen gingen bei Tagesanbruch auf die Felder und beim Sonnenuntergang kehrten sie zurück, glücklich, dass sie am Leben waren und auf ihrer eigenen Erde.
Jetzt besteht die Familie der B. aus zwei Personen – Aleksandr Sergejewitsch und seiner Frau Valentina, alte, kranke, aber sehr gute Menschen, deshalb schreibe ich, die Nachbarin Vera Wasiljewna A.. Geboren bin ich in eben jenem Bezirk Syrash in Gebiet Witebsk im Dorf Chodorinoim Jahr 1939. Auch unser Dorf wurde verbrannt, es blieb nur eine hundertjährige Birke, verletzt durch Kugeln und Geschosssplitter. Wir waren Vater und Mutter und vier Kinder. Mein Vater war nicht in der Armee, weil er im 1. Weltkrieg in Gefangenschaft und krank war. Ich weiß nicht, in welchem Jahr und Monat es war, aber es war heiß, als unsere Familie und viele Menschen aus anderen Dörfern ins KZ nach Borissow gebracht wurden. Unsere Rettung war der deutsche Begleitsoldat, der am Ende der Kolonne ging. Unser Vater hat uns erzählt, dass dieser Soldat uns in der Dämmerung ins Gebüsch ließ, dass am Wegrand wuchs. Das war auf dem Gebiet des Bezirks Borissow auf dem Gelände des Dorfsowjets von Loschnizki in der Nähe des Dorfs Sabolotje, wo uns die Familie bei sich aufnahm. Nach der Befreiung von Minsk im Juli 1944 gingen wir nach Hause.
Als meine Bekannte Ihre Hilfe erhielt, Nadeshda Nikiforowa, geboren 1932, die bei Ausbruch des Krieges im Dorf Schtschelbowo (1,5 km entfernt von Chodorino) lebte, erzählte sie, wie ein betrunkener deutscher Offizier einen brennenden Lappen auf das Dach des Hauses am äußersten Rand warf. Das Haus fing an, davon zu brennen, das Feuer sprang über auf andere Gebäude. Aus Chodorino, wo der Hauptteil der Deutschen lag, eilte der Kommandeur herbei, schrie ihn an und riss ihm die Schulterstücke herunter. So waren nicht alle Ihrer Soldaten und Offiziere wie Tiere, aber Krieg ist Krieg, und Soldaten sind einfach Soldaten und keiner möchte sterben.
Die Auswirkungen des Krieges sind fürchterlich, der Herr wendet sein Haupt von dem ab, derkaltblütig unschuldige Menschen erschlägt.
Danke Ihnen für Ihr gutes Herz und Ihre gute Tat.
Gesundheit Ihnen, Ihren Kindern und Enkeln, Friede und Liebe Ihren Familien.
Hochachtungsvoll
B. Valentina
B. Aleksandr Sergejewitsch
A. Wera Wasiljewna